Arbeitstipendium von Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Windhose
Windhose
2022 Videoobjekt 65 x 100 x52 cm Gibs, Lack
Das Projekt „Windhose“
Für mich ist eine Windhose ein Raum, der aus dem Chaos entsteht.
Jedoch auch ein Raum der fruchtbar für etwas Neues ist.
Die Atmosphäre der Hoffnung scheint immer auf einem schmalen Grad einen Raum der Utopie zu bilden. Chaos und Utopien scheinen sich gegensätzlich und doch auch ein Hoffnungsträger zu sein.
Zu Beginn stellte ich mir die Windhose als ein Loch vor, so wie im Taifun eine Mitte, wo Ruhe herrscht. Und dort ist der Himmel blau.
Bei vorherigen Projekten wie z.b „Die andere Seite 2021“ hatte ich das Bedürfnis in die strukturierte Kulturlandschaft Löcher zu produzieren um Chaos zu erzeugen. Aber zurzeit mit der großen Geschwindigkeit in der das Geschehen der Welt sich dreht, befindet sie sich schon im Chaos.
Dieses Projekt bezieht sich auf Fragen die sich der Windhose richtet. Wie sieht sie aus? Wo ist sie, die Windhose? Und warum verspüre ich eine Sehnsucht nach der Windhose.
Chaos ist ein Durcheinander, der verschiedene Formen mit einander zusammen verknüpft. In den Anfangsphasen dieses Projekts habe ich mich auf zusammengesetzte Formen konzentriert. Formen in denen, das Chaos, gleichzeitig Gegensätze beinhaltet und etwas spielerisch da stellt. Ich hatte das Bedürfnis das Chaos als einen Helden dar zu stellen. So entstand eine erste Ton Arbeit eine Zusammensetzung aus Formen wie einem Vogel, Felder und Düsen. In der nächsten Entwicklung veränderten sich die Objekte in eine Zusammensetzungen aus nur einem Vogel und Düsen.
Düsen sind ein technisches Fortbewegungsmittel. Diese Form ist mechanisch und solid. Der Vogel dagegen ist natürlich und leicht. Der Vogel als Symbolik wiederholen sich auch in meinen früheren Arbeiten z.b gibt es mehrere Vogel Bilder oder auch Ton arbeiten. In denen die Vögel jedoch anstelle der Flügel am hinteren Körper ganz dünne schatten Artige Form besitzen. Der Einfluss des Vogels kommt daher aus dieser Richtung.
Es war mir wichtig diese zwei Elemente zu verbinden.
In der zweiten Phase habe ich begonnen andere Materialien zu suchen mit denen ich meine Idee umsetzten konnte, da ich keine Keramik Werkstatt zur Verfügung hatte in der ich intensiv und groß arbeiten konnte und ich auch keine andere Möglichkeit gefunden habe. In meinem vorherigen Projekt „ Die andere Seite“ habe ich mit mit Glasfaser und Polyharz gearbeitet. Diese Materialien sind interessant, stabil und sie sind auch sehr gut für größere Formate geeignet. Jedoch habe ich während der Arbeit mit Polyharz gemerkt wie mit der Zeit in mir das Gefühl geweckt wurde mit mehr natürlichen Texturen arbeiten zu wollen. Auch die Frage nach nachhaltigen Materialien haben mich beschäftigt. Dadurch bin ich zu einem sehr traditionellen einfachen Material gekommen. Gips ist auch ein sehr interessantes Material. Mann kann damit relativ flexibel umgehen. Vor allem wenn man in Kombination mit Gipsbinden arbeitet. Größere Dimensionen sind möglich ohne, dass das Gewicht eine einschränkende Dimension erreicht. Was ein große Vorteil ist.
Für mich war es wichtig dem Material direkt eine Form zu geben und sofort anwenden zu können. Aufgrund dessen kam für mich nicht infrage die Skulptur zu gießen.
Ich habe Anfang nicht damit gerechnet, dass die Form ziemlich stabil zusammen kommt und auch ihre Form nicht verliert. Diese Eigenschaft von Gips hat mir die Arbeit leichter gemacht. Was sich jedoch als Problem entpuppte war, dass jeder Schritt um eine glatte Oberfläche zu bekommen sehr lange dauerte.
So entstand ein Objekt aus Gips in groß Format Unter dem Titel „ Windhose“
Für mich ist die Windhose kein leerer Raum oder etwa ein Loch. Sondern ein Utopische Darstellung in der eine sehr hohe Geschwindigkeit und das still schwebende zusammen lebt. Wo ein Sprechblase ohne Stimme Spricht.
Die dritte Phase dieses Projekts ist die Videoarbeit. Für mich war es sehr wichtig, dass ich die Objekt Arbeit in eine weitere, mit Digitalen Medien kombinierte Arbeit integriere. Da ich in meinem letzten Projekt keine Videoarbeit integrieren konnte. Ich habe ein sehr großes Interesse an solchen Experimenten in denen man analoge und digitale Medien aufeinander Treffen. Ich hatte die Idee eine Videoarbeit auf das Objekt Video zu projizieren. Nach verschiedenen Versuchen habe ich eine experimentelle Methode entwickelt wie mann auf ein Objekt ein Video projizieren kann. Ein kleiner Projektor der ziemlich nah vor dem Objekt aufgestellt wird projizierte ein erstaunlich klares und deutliches Bild.
Das Video besteht aus verschiedenen Aufnahmen von normalen Handlungen, die dann mit Effekten angepasst und entfremdet wurden. Das war ein sehr spannender Prozess.
Ein Aufnahme handelt von einer Frau die einen grünen Apfel aus einer quadratisch ausgehobene Fläche in der Wiese ausgräbt. Mit dem Effekt “Kaleidoskop“ habe ich dieses Video verfremdet. Es sieht wie ein Ornament aus, das ständig seine Form und Farbe verändert. Dadurch verschwindet der eigentlichen Sinn oder die Bedeutung des Videos und die Zusammenhänge der Handlung. Jedoch vermittelt das Gesamte dem Betrachter ein Gefühl von einer Handlung die man Verfolgt. Zusätzlich wird der originale Ton des Videos angespielt um einen Handlungsstrang zu bilden.
Das Video passte sich sehr gut an die rund geformten Oberflächen des Objekts an. Und Formte sich ideal um die unebene Oberfläche. Das Video wurde zuvor bearbeitet um sich ideal an das Objekt anzupassen. Sodass nicht über das Objekt hinaus projiziert wurde. Dadurch entstanden die Video Installation „ Windhose“
Nach diesem Projekt werde ich weiter diese enorme Ausdrucksmöglichkeit der Kombination aus dem digitalen Medium und dem klassischen Medium verfolgen und weiter entwickeln.